Also überspringen wir jetzt den Teil (den kennt ihr ja eh zur Genüge..) und fangen direkt wieder in La Paz an, wo es für Philina dank Verspätung unseres Busses direkt mal stressig wurde, weil in ungefähr 2 Stunden ihr Flug in die Pampas, einer von ihr gebuchten Tour ging, das heißt packen, und los. Gut im Stress war sie da.. :D
Für uns andere war es was angenehmer, wir hatten den Ankunftstag frei, was wir durch ausgiebig schlafen und lecker Essen gehen genutzt haben. :)
Am nächsten Tag hieß es dann für uns Besorgungen und Erledigungen machen, so nämlich Ausrüstung zur Besteigung des Huayna Potosìs, eines 6088m hohen Berges, und dazu einen Paragliding-Flug für einen Teil unserer Gruppe buchen. Würd' sagen, dass das doch fett klingt, oder? :-)
Zudem wurden schon so einige Souvenirs gekauft, und auch etwas gemacht, worauf wir uns besonders gefreut haben. Die Bestellung und die Maße geben für unsere massgeschneiderten Lederjacken, und das für knapp 50 Euro. Hallo, wie geil? Natürlich war der Zweifel über die Qualität der Jacke vorhanden, jedoch wenn ich jetzt grad während des Schreibens dieses Blog-Eintrags vom Laptop aufschaue und gegenüber in den offenen Schrank gucke, kann ich bestätigen, dass die dorthängende Jacke von guter Qualität ist. :-)
Naja, zurück in die Vergangenheit.. (hahahaha.. ;-) )
Wiederum einen Tag später, stand dann die Besteigung des Huyanas Potosìs an, eine nicht ganz so kleine Nummer von Berg zwischen La Paz und dem Titicaca-See (die Bergkette + Huayna Potosì ist auch schon in einem Foto vom Beitrag "Urlaubsteil 3/7" zu sehen, wen es interessiert). Also erstmal bei schlechten Wetter auf 4000m mit dem Auto gefahren, um dann zur ersten Basishütte auf 4600m in tiefsten Nebel (max. 10m Sichtweite) zu gelangen, dort Mittag zu essen, und zum Training auf einen Seitengletscher auf knapp 5000m Höhe zum Üben von Gletscher-Besteigungen. Was hier schon auffiel: Wie die Luft einfach nicht vorhanden war, sooo crass. Und die Trainingstour haben wir noch nicht mit den fetten Rucksäcken angetreten, und trotzdem war der Anstieg eine (geile) Qual!
Das Training war dann auch sehr interessant, vor allem weil auf dem Gletscher dann erst so richtig das Schneetreiben losging, und sich der Abstieg zur Basishütte nach dem Training dann auch als abenteuerlich rausstellte. Abends dort dann wieder angekommen, gab's noch 'ne geile Bergsteigermahlzeit und dann ging's früh in's Bett.
Am nächsten Tag, der Schneefall war vorüber, der Nebel immernoch nicht. Um 1 Uhr mittags direkt nach dem Mittagessen ging es dann wieder weiter, und zwar in Richtung zweiter Basishütte und mit voller Ausrüstung. War der Trainingsanstieg am Tag zuvor noch superanstrengend, ging es diesmal sehr gut für mich, klar, Luft war nicht viel da, und es war todesanstrengend, aber im Endeffekt hat man die 600 Höhenmeter in gut 3 Stunden und 10 Minuten geschafft, sodass man pünktlich um halb 5 an der zweiten Basishütte auf 5300m ankam. Und allen ging es dort noch gut, nur Lisa hatte sehr mit der Luftknappheit zu kämpfen. Um 6 Uhr abends haben wir uns dann schlafen gelegt, um dann um 12 Uhr abends wieder aufzuwachen und weiterloszuziehen. Als ich aus dem Hochbett runter wollte, wäre ich fast erstmal runtergestürzt, da mich ein extremer Schwindel heimgesucht hatte, der mich leider auch nicht mehr losließ.
Nach Minimalfrühstück mit aufgekochten Schnee trinken ging's dann wieder los, wobei Lisa direkt daheim geblieben ist, da es ihr ähnlich wie mir ging. Ich hab's noch versucht, aber nachdem ich durch den Schwindel einmal ein Schneefeld runtergefallen bin (nur wenige Meter, wir waren angeseilt) habe ich dann auch gesagt, dass es für mich nicht geht. Scheiß-Höhenkrankheit! Somit endete mein Höhenurlaub auf max. 5350m, schon ne geile Nummer, aber irgendwie trotzdem nicht zufriedenstellend.
Während ich zur Hütte zurück bin, um mich wieder hinzulegen, sind die anderen wohl noch ein gutes
Stück weiter, aber der schon die ganze Zeit zu spürende nun schnellaufkommende Sturm hat dann schlussendlich auf 5800m alle zur Rückkehr gezwungen.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder runter zur ersten Basishütte, was sich für mich dank des Schwindels als totale Qual herausstellte, da vor allem dank des Neuschnees die alte Route nicht mehr begehbar war und wir uns über Schneefelder runterarbeiten mussten. Unten angekommen, waren wir zwar alle enttäuscht über den Verlauf des Aufstiegs, aber naja, was will man machen. Trotzdem hat es am Ende ziemlich viel Spaß gemacht, und ich würde es eigentlich auch gerne nochmal probieren.. ;-)
Am Ende als lustifer "Fun-Fact": Wir haben den Berg in den drei Tagen dank des Nebels nicht ein einziges Mal gesehen.. Wir wussten quasi nicht, was wir da bestiegen haben.
Leider habe ich dank gestohlener Kamera und nicht mitgegangener Philina nicht die Chance gehabt, Fotos zu machen, es existieren einige, aber diese habe ich noch nicht, und ich versuche momentan, sie zu bekommen.
Hier dafür ein Foto bei gutem Wetter aus dem Internet + die dazugehörige Route:
Der Huayna Potosì bei guten Wetter (6088m) |
Für bessere Sicht der Route das Bild anklicken. |
Ausnahmsweise gab's jetzt mal Bilder mitten drin, weil dieser Beitrag eh sehr lang zu werden sein scheint. ;-)
Zurück in La Paz gab es dann nicht viel Zeit sich zu erholen, da es direkt gut weiterging.
War man am Tag zuvor noch von 4000m in die Höhe gestiegen, ging es nun von 4000m auf 1500m runter, und zwar auf der Todesstraße in den Tälern der Yungas. Die Yungas sind zwei parallel verlaufende Täler, die von den Hochanden (4000m+) runter in die tropischen Gebiete und in die Ausläufer des Amazonasbeckens verlaufen (1800 und weniger).
Aber natürlich sind wir dort nicht mit dem Auto lang, sondern mit Mountainbikes bei Geschwindigkeiten von bis zu 60km/h auf dem asphaltierten, gut erhaltenen Stück, und danach immer noch schnell genug auf dem "Camino del Muerte", der "Todesstraße". :-). In 70 Jahren sind hier immerhin mehr als 8000 Menschen tödlich verunglückt, das sind durchschnittlich alle 3 Tage ein Toter, und bis die neue Umgehungsstraße gebaut wurde, galt sie als die gefährlichste Straße der Welt. Unsere Ausrüstung war auch nicht gerade wenig, Kompletter Schutzanzug, moderne Helme,Schoner für sämtliche Körperregionen und Schutzhandschuhe. Man sollte jetzt erahnen können, dass man sich hier höllisch auf die Schnauze legen kann.. :D
Und natürlich,so kam es auch, Wir schön alle mit guten Tempo runter und auf einmal platzt mein Vorderreifen und ich leg mich volle Kanne hin.. Ja,tat schon gut weh, und Respekt hatte ich dann auch. Trotzdem ging es für mich wieder auf's Bike und weiter.
Ich muss sagen, dass das Downhill-Biking für mich eines der krassesten Höhepunkte war.. Eine unasphaltierte Straße mit Breite eines Feldweges runter, wo es an einer Seite knapp 100m senkrecht runtergeht, mit Flüssen die durchfahren werden müssen und noch vieles mehr, wie verschiedene Vegetationsstufen und unglaubliche Weitsicht. Ist man anfangs noch zwischen Gletschern runtergefahren, war es am Ende der reine Urwald.Extrem geil, aber man musste immer volle Konzentration geben!
Unten angekommen gab es dann erstmal 'nen Pool zum Chillen, was schonmal verdammt gut tat.
Anschließend ging es per Privatbus wieder die Yungas hoch, was ebenfalls nochmal total spektakulär war, da man sich jetzt nicht mehr auf die Straße konzentrieren musste, sondern man sich umschauen konnte und diese einmalige Natur sehen konnte. Wahnsinn! :)
Doch, wie hätte es auch anders sein können, alle guten Dinge sind Drei, so auch bei extravaganten Sportarten, die wir rund um La Paz ausübten.
Am nächsten Tag stand nämlich nichts geringeres als Paragliding an, was dann auch richtig, richtig geil war.
Doch zuerst ging's mit 'nem Jeep 'nen Berg hoch, und die Straße machte der "Todesstraße" mehr als nur ein wenig Konkurrenz. Schreckensschreie, Festklammern und im Wagen rumrutschen, weil wir einfach mal komplett schräg am Abgrund standen war alles inklusive, man, wie froh wir waren, am Ende oben zu sein.. :D
Und da ging sie dann los, die neue Folge von "Pleiten, Pech und Vollidioten.." (Titel ein wenig abgeändert.. :D ). Zuerst ein weiterer Starter, der hinter uns anlief (welcher Idiot startet denn bitte, wenn er sieht, das vor ihm welche sitzen?..) und natürlich nicht rechtzeitig hochkam, und uns so wie aufgeschreckte Hühner auseinanderscheuchte, bis auf Philina, die leider dank Kamera-Mutter-Instinkten einfach nur die Kamera schützte und voll von ihm umgerannt wurde.
Weiter ging's dann mit dem Start von Lara, die noch nach dem Absprung einen Kaktus grüßen wollte und erstmal hineinflog.. Wie im Comic ging's da oben zu.. :D Und als letztes der Start von Philina, die beim Anlaufen von ihrem Führer in den Fuss getreten wurde und so gestürzt ist, dass der Begleiter auf sie drauf gefallen ist und erstmal auf ihr 5m Schlitten gefahren ist. Nur dass Philina halt der Schlitten war.. :D Entschuldige meine Lache dort, Philina.. Aber es sah schon.. ein wenig lustig aus.. :D
Dafür wurden wir danach von einer neuen, unglaublich tollen Erfahrung belohnt, nämlich das Gefühl zu haben zu fliegen und atemberaubende Landschaften zu sehen :)
Es lohnt sich auf jeden Fall, und die Fotos können das gar nicht wieder hergeben, wie geil es war! :)
Nach den nun doch echt anstrengenden Tagen ging es danach am letzten Tag unserer nur fast einmonatigen Reise ruhiger zu.. Lang schlafen, gemütlich frühstücken und dann nochmal SOuvenirs shoppen, und das, zumindestens bei den Mädchen, nicht zu knapp.. :D
Am nächsten Tag ging es dann für Philina, Lara und mich zurück nach Santa Cruz, wieder mit Flota, aber, haltet euch fest, mit 'ner geilen Flota! :) Beinfreiheit, Luxus und Schlafmöglichkeiten.. Mit Abstand die geilste Flotafahrt die wir hatten! :)
Damit sind wir nun, 2 Monate verspätet.. auch endlich durch mit dem Urlaub... :D Für mich waren es unvergessliche Wochen mit einmaligen Naturschauplätzen, vieler begeisternder Natur sowie, und das ist das wichtigste, mit unglaublich collen wie tollen Menschen um mich herum.
Also, bis zum nächsten Mal, dann wieder "grauer Alltag".. ;-)
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Ja, Alkohol ist böse, blaaaa. Scheißdrauf, es ist ein Weizenbier! :) |
Gruppenfoto vor der Abfahrt der "Todesstraße" |
In voller Montur. :) |
Poser-Bild auf der Todesstraße.. :D |
Die Todesstraße |
die auslaufenden Yungas! |
Gruppenfoto fast ganz unten in den Yungas |
Absprungzone.. :D |
kurz vor'm Absprung.. |
Es war verdammt geil! |
Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein - Oder was? :D |