Mittwoch, 27. März 2013

Urlaubsteil 7/7 - La Paz Teil 2 + Extremsportaktivitäten

Mir ist mal aufgefallen dass meine Blogeinträge immer so mit "Nach anstrengender Flotafahrt ging's nun nach...." beginnen, und auch diesmal müsste ich so anfangen, da die Fahrt von Cusco nach La Paz doch schon schön 14 Stunden oder so gedauert hat. Also hieß es mal wieder mit (wenn man Pech hatte) übergewichtigen fremden Bolivianern in den viel zu kleinen Sitzreihen kuscheln und versuchen, eine Schlafposition zu finden, ohne dass beim Aufwachen das Bein oder ein Arm abgeklempt waren und erstmalordentlich schmerzten.. :D Gar nicht so einfach..

Also überspringen wir jetzt den Teil (den kennt ihr ja eh zur Genüge..) und fangen direkt wieder in La Paz an, wo es für Philina dank Verspätung unseres Busses direkt mal stressig wurde, weil in ungefähr 2 Stunden ihr Flug in die Pampas, einer von ihr gebuchten Tour ging, das heißt packen, und los. Gut im Stress war sie da.. :D
Für uns andere war es was angenehmer, wir hatten den Ankunftstag frei, was wir durch ausgiebig schlafen und lecker Essen gehen genutzt haben. :)
Am nächsten Tag hieß es dann für uns Besorgungen und Erledigungen machen, so nämlich Ausrüstung zur Besteigung des Huayna Potosìs, eines 6088m hohen Berges, und dazu einen Paragliding-Flug für einen Teil unserer Gruppe buchen. Würd' sagen, dass das doch fett klingt, oder? :-)
Zudem wurden schon so einige Souvenirs gekauft, und auch etwas gemacht, worauf wir uns besonders gefreut haben. Die Bestellung und die Maße geben für unsere massgeschneiderten Lederjacken, und das für knapp 50 Euro. Hallo, wie geil? Natürlich war der Zweifel über die Qualität der Jacke vorhanden, jedoch wenn ich jetzt grad während des Schreibens dieses Blog-Eintrags vom Laptop aufschaue und gegenüber in den offenen Schrank gucke, kann ich bestätigen, dass die dorthängende Jacke von guter Qualität ist. :-)
Naja, zurück in die Vergangenheit.. (hahahaha.. ;-) )
Wiederum einen Tag später, stand dann die Besteigung des Huyanas Potosìs an, eine nicht ganz so kleine Nummer von Berg zwischen La Paz und dem Titicaca-See (die Bergkette + Huayna Potosì ist auch schon in einem Foto vom Beitrag "Urlaubsteil 3/7" zu sehen, wen es interessiert). Also erstmal bei schlechten Wetter auf 4000m mit dem Auto gefahren, um dann zur ersten Basishütte auf 4600m in tiefsten Nebel (max. 10m Sichtweite) zu gelangen, dort Mittag zu essen, und zum Training auf einen Seitengletscher auf knapp 5000m Höhe zum Üben von Gletscher-Besteigungen. Was hier schon auffiel: Wie die Luft einfach nicht vorhanden war, sooo crass. Und die Trainingstour haben wir noch nicht mit den fetten Rucksäcken angetreten, und trotzdem war der Anstieg eine (geile) Qual!
Das Training war dann auch sehr interessant, vor allem weil auf dem Gletscher dann erst so richtig das Schneetreiben losging, und sich der Abstieg zur Basishütte nach dem Training dann auch als abenteuerlich rausstellte. Abends dort dann wieder angekommen, gab's noch 'ne geile Bergsteigermahlzeit und dann ging's früh in's Bett.
Am nächsten Tag, der Schneefall war vorüber, der Nebel immernoch nicht. Um 1 Uhr mittags direkt nach dem Mittagessen ging es dann wieder weiter, und zwar in Richtung zweiter Basishütte und mit voller Ausrüstung. War der Trainingsanstieg am Tag zuvor noch superanstrengend, ging es diesmal sehr gut für mich, klar, Luft war nicht viel da, und es war todesanstrengend, aber im Endeffekt hat man die 600 Höhenmeter in gut 3 Stunden und 10 Minuten geschafft, sodass man pünktlich um halb 5 an der zweiten Basishütte auf 5300m ankam. Und allen ging es dort noch gut, nur Lisa hatte sehr mit der Luftknappheit zu kämpfen. Um 6 Uhr abends haben wir uns dann schlafen gelegt, um dann um 12 Uhr abends wieder aufzuwachen und weiterloszuziehen. Als ich aus dem Hochbett runter wollte, wäre ich fast erstmal runtergestürzt, da mich ein extremer Schwindel heimgesucht hatte, der mich leider auch nicht mehr losließ.
Nach Minimalfrühstück mit aufgekochten Schnee trinken ging's dann wieder los, wobei Lisa direkt daheim geblieben ist, da es ihr ähnlich wie mir ging. Ich hab's noch versucht, aber nachdem ich durch den Schwindel einmal ein Schneefeld runtergefallen bin (nur wenige Meter, wir waren angeseilt) habe ich dann auch gesagt, dass es für mich nicht geht. Scheiß-Höhenkrankheit! Somit endete mein Höhenurlaub auf max. 5350m, schon ne geile Nummer, aber irgendwie trotzdem nicht zufriedenstellend.
Während ich zur Hütte zurück bin, um mich wieder hinzulegen, sind die anderen wohl noch ein gutes
Stück weiter, aber der schon die ganze Zeit zu spürende nun schnellaufkommende Sturm hat dann schlussendlich auf 5800m alle zur Rückkehr gezwungen.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder runter zur ersten Basishütte, was sich für mich dank des Schwindels als totale Qual herausstellte, da vor allem dank des Neuschnees die alte Route nicht mehr begehbar war und wir uns über Schneefelder runterarbeiten mussten. Unten angekommen, waren wir zwar alle enttäuscht über den Verlauf des Aufstiegs, aber naja, was will man machen. Trotzdem hat es am Ende ziemlich viel Spaß gemacht, und ich würde es eigentlich auch gerne nochmal probieren.. ;-)
Am Ende als lustifer "Fun-Fact": Wir haben den Berg in den drei Tagen dank des Nebels nicht ein einziges Mal gesehen.. Wir wussten quasi nicht, was wir da bestiegen haben.

Leider habe ich dank gestohlener Kamera und nicht mitgegangener Philina nicht die Chance gehabt, Fotos zu machen, es existieren einige, aber diese habe ich noch nicht, und ich versuche momentan, sie zu bekommen.
Hier dafür ein Foto bei gutem Wetter aus dem Internet + die dazugehörige Route:

Der Huayna Potosì bei guten Wetter (6088m)
Für bessere Sicht der Route das Bild anklicken.

Ausnahmsweise gab's jetzt mal Bilder mitten drin, weil dieser Beitrag eh sehr lang zu werden sein scheint. ;-)

Zurück in La Paz gab es dann nicht viel Zeit sich zu erholen, da es direkt gut weiterging.
War man am Tag zuvor noch von 4000m in die Höhe gestiegen, ging es nun von 4000m auf 1500m runter, und zwar auf der Todesstraße in den Tälern der Yungas. Die Yungas sind zwei parallel verlaufende Täler, die von den Hochanden (4000m+) runter in die tropischen Gebiete und in die Ausläufer des Amazonasbeckens verlaufen (1800 und weniger).
Aber natürlich sind wir dort nicht mit dem Auto lang, sondern mit Mountainbikes bei Geschwindigkeiten von bis zu 60km/h auf dem asphaltierten, gut erhaltenen Stück, und danach immer noch schnell genug auf dem "Camino del Muerte", der "Todesstraße". :-). In 70 Jahren sind hier immerhin mehr als 8000 Menschen tödlich verunglückt, das sind durchschnittlich alle 3 Tage ein Toter, und bis die neue Umgehungsstraße gebaut wurde, galt sie als die gefährlichste Straße der Welt. Unsere Ausrüstung war auch nicht gerade wenig, Kompletter Schutzanzug, moderne Helme,Schoner für sämtliche Körperregionen und Schutzhandschuhe. Man sollte jetzt erahnen können, dass man sich hier höllisch auf die Schnauze legen kann.. :D
Und natürlich,so kam es auch, Wir schön alle mit  guten Tempo runter und auf einmal platzt mein Vorderreifen und ich leg mich volle Kanne hin.. Ja,tat schon gut weh, und Respekt hatte ich dann auch. Trotzdem ging es für mich wieder auf's Bike und weiter.
Ich muss sagen, dass das Downhill-Biking für mich eines der krassesten Höhepunkte war.. Eine unasphaltierte Straße mit Breite eines Feldweges runter, wo es an einer Seite knapp 100m senkrecht runtergeht, mit Flüssen die durchfahren werden müssen und noch vieles mehr, wie verschiedene Vegetationsstufen und unglaubliche Weitsicht. Ist man anfangs noch zwischen Gletschern runtergefahren, war es am Ende der reine Urwald.Extrem geil, aber man musste immer volle Konzentration geben!
Unten angekommen gab es dann erstmal 'nen Pool zum Chillen, was schonmal verdammt gut tat.
Anschließend ging es per Privatbus wieder die Yungas hoch, was ebenfalls nochmal total spektakulär war, da man sich jetzt nicht mehr auf die Straße konzentrieren musste, sondern man sich umschauen konnte und diese einmalige Natur sehen konnte. Wahnsinn! :)
Doch, wie hätte es auch anders sein können, alle guten Dinge sind Drei, so auch bei extravaganten Sportarten, die wir rund um La Paz ausübten.
Am nächsten Tag stand nämlich nichts geringeres als Paragliding an, was dann auch richtig, richtig geil war.
Doch zuerst ging's mit 'nem Jeep 'nen Berg hoch, und die Straße machte der "Todesstraße" mehr als nur ein wenig Konkurrenz. Schreckensschreie, Festklammern und im Wagen rumrutschen, weil wir einfach mal komplett schräg am Abgrund standen war alles inklusive, man, wie froh wir waren, am Ende oben zu sein.. :D
Und da ging sie dann los, die neue Folge von "Pleiten, Pech und Vollidioten.." (Titel ein wenig abgeändert.. :D ). Zuerst ein weiterer Starter, der hinter uns anlief (welcher Idiot startet denn bitte, wenn er sieht, das vor ihm welche sitzen?..) und natürlich nicht rechtzeitig hochkam, und uns so wie aufgeschreckte Hühner auseinanderscheuchte, bis auf Philina, die leider dank Kamera-Mutter-Instinkten einfach nur die Kamera schützte und voll von ihm umgerannt wurde.
Weiter ging's dann mit dem Start von Lara, die noch nach dem Absprung einen Kaktus grüßen wollte und erstmal hineinflog.. Wie im Comic ging's da oben zu.. :D Und als letztes der Start von Philina, die beim Anlaufen von ihrem Führer in den Fuss getreten wurde und so gestürzt ist, dass der Begleiter auf sie drauf gefallen ist und erstmal auf ihr 5m Schlitten gefahren ist. Nur dass Philina halt der Schlitten war.. :D Entschuldige meine Lache dort, Philina.. Aber es sah schon.. ein wenig lustig aus.. :D
Dafür wurden wir danach von einer neuen, unglaublich tollen Erfahrung belohnt, nämlich das Gefühl zu haben zu fliegen und atemberaubende Landschaften zu sehen :)
Es lohnt sich auf jeden Fall, und die Fotos können das gar nicht wieder hergeben, wie geil es war! :)

Nach den nun doch echt anstrengenden Tagen ging es danach am letzten Tag unserer nur fast einmonatigen Reise ruhiger zu.. Lang schlafen, gemütlich frühstücken und dann nochmal SOuvenirs shoppen, und das, zumindestens bei den Mädchen, nicht zu knapp.. :D

Am nächsten Tag ging es dann für Philina, Lara und mich zurück nach Santa Cruz, wieder mit Flota, aber, haltet euch fest, mit 'ner geilen Flota! :) Beinfreiheit, Luxus und Schlafmöglichkeiten.. Mit Abstand die geilste Flotafahrt die wir hatten! :)

Damit sind wir nun, 2 Monate verspätet.. auch endlich durch mit dem Urlaub... :D Für mich waren es unvergessliche Wochen mit einmaligen Naturschauplätzen, vieler begeisternder Natur sowie, und das ist das wichtigste, mit unglaublich collen wie tollen Menschen um mich herum.

Also, bis zum nächsten Mal, dann wieder "grauer Alltag".. ;-)


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Ja, Alkohol ist böse, blaaaa. Scheißdrauf, es ist ein Weizenbier! :)
Gruppenfoto vor der Abfahrt  der "Todesstraße"
In voller Montur. :)
Poser-Bild auf der Todesstraße.. :D
Die Todesstraße
die auslaufenden Yungas!
Gruppenfoto fast ganz unten in den Yungas
Absprungzone.. :D
kurz vor'm Absprung..
Es war verdammt geil!
Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein - Oder was? :D

Sonntag, 24. März 2013

Urlaubsteil 6/7 - Machu Picchu

Nun war es also endlich so weit: Mein erstes "neues Weltwunder", welches ich persönlich besuchen konnte. Machu Picchu, das legendäre Inka-Kultur-Zentrum.

Doch das alles fing in Aguas Calientes an, typisch für die hohen Berge um uns herum, einem schönen kleinem Dorf mit gemütlicher Atmosphäre und.. Moment, denkste. Dank des Bekanntheitsgrad des "Großen Berges" glich die Stadt eher Mallorca, als einem Bergdorf. Neonrestaurants, Hotels und überteuerte Preise wohin man auch schaute, hektischer Betrieb und geldgeile Menschen, echt schrecklich, aber natürlich wird heutzutage alles ausgeschlachtet.
Auf jeden Fall wurde dann abends erstmal Proviant eingekauft, allerdings nur das Nötigste dank exorbitant hohen Preisen. Zum Vergleich: normalerweise zahlt man für eine 2l-Flasche umgerechnet 4 oder 5 Bs, hier waren es 15-18Bs. Also bestand unser Essen für den nächsten Tag am Ende aus billigen, nicht leckeren Brötchen ohne alles, Bananen, Orangen sowie Wasser.
Dann ging's früh zu Bett, immerhin wollten wir ja am nächsten morgen in aller Frühe raus und den ersten bus hoch zum machu Picchu nehmen (5Uhr morgens), um dem Touristensturm entgegenzuwirken. Allerdings war es dann um diese Zeit sehr regnerisch, sodass wir erst so um 6 rauskonnten, wo das Schlimmste überstanden war. Nach einer Stunde Fahrt ungefähr kamen wir dann am Eingang vom Machu Picchu an, wo erstmal das nächste Luxushotel stand, sehr atmosphärisch..
Allerdings muss man den Peruanern lassen, dass das alles nachdem eigentlichen Eingangstor vergessen war, keine Geschäfte, Stände, oder sonstwas, nur wir, Machu Picchu und die ersten anderen Touristen, die schon angekommen waren. Also ist man direkt erstmal zu einem erhöhten Punkt los, um sich mal einen Überblick zu erschaffen, sowie das ein oder andere Foto zu schiessen, wobei schnell klar wurde, dass wir nicht den glücklichsten Tag erwischt haben. Dank teils 10m Sichtweite (wir befanden uns in den Regenwolken) war es mit den Fotos anfangs schwer, und wenn man Glück hatte, lichtete es sich vielleicht mal für 30 Sekunden auf, sodass man den sehr impressiven Eindruck der Inka-Stadt aufnehmen und ablichten konnte.
Um 8 brach dann ein Sturm der besonderen Sorte los, der das Gehen kaum möglich machte. Scharen an Touristen brachen über die Stadt hinein und Führungen gingen los, so auch für uns. Diesmal war die spanische Führung sehr gut, so erfuhr man, dass die Stadt nur entstehen konnte, da sie auf dem Felsplateau von den einmarschierenden Spaniern nicht entdeckt wurde, und die Kultur sich deswgen hielt.
Nach der langen Führung ging es dann wieder zum Erkunden der Stadt, bei inzwischen Gott sei Dank besseren und trockenen Wetter. Nach kurzer Verpflegungspause ging's dann einen Wanderweg zu einem Aussichtspunkt hoch, der echt schön, und vor allem auch nicht so vollgestopft von Menschen war. Auch dort verweilten wir lange, aßen und spielten auch mit einer freilaufenden Schlange.. Ja man merkt, wir hatten viel zu tun und waren auch vielleicht ein wenig leichtsinnig.. :D
Nach mehreren Stunden Erkundens und Staunen ging's dann wieder per Bus runter nach Aguas Calientes, wo wir noch am selben Tag mit dem selben Zug zurück nach Cusco gefahren sind, wo wieder mal eine Übernachtung anstand und am nächsten Abend dann die lange Flota-Fahrt nach la Paz zurückging, was für uns dann auch bedeutete, dass die "Zu den Wurzeln der Inka"-Tour vorrüber war. Da man in Cusco jedoch noch eine Menge Zeit hatte, haben wir noch einmal Kultur genossen und uns viele verschiedene Museen angeguckt, für indigene Kunst, moderne Kunst, einen Folklore-Tanz und einen bekannten Markt Cusccos. Man wäre sicherlich noch gerne länger dort geblieben, allerdings warten die Flotas im pünktlichen peru leider nicht so lang wie in Bolivien ;-)

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Mal wieder Zeit für die Bilder..


Ankunft am Bahnhof in Aguas Calientes.. ;-)
Und der Ausgang des Bahnhofs.. überhaupt nicht kommerziel, was? :D
Und nochmal.. ;-)
Touristisch erschlossen..
"Dorf von machu Picchu"? Das klingt zu harmlos für die Abzocke da..
... aber hier wenigstens komplett kulturell - Machu Picchu! :-)

mit mir..
und das Gruppenfoto
Pause beim Wanderweg.. ;-)
Museum für moderne Kunst 1
Museum für moderne Kunst 2
und hier das Museum der indigenen Kunst
..wie auch hier.
Und nochmal beim Folklore-Tanz zuschauen.
...

Donnerstag, 14. März 2013

Urlaubsteil 5/7 - Cusco

Weiter ging's nun von Puno nach Cusco, oder weg vom Titicaca-See hinein ins Landesinnere, in Richtung Machu Picchu. bevor wir jedoch dort ankommen sollten, gab es einen weiteren Aufenthalt in Cucso, einer wunderschönen Stadt mit alten, aber reich verzierten Gebäuden und Kathedralen. Dazu gab es dann noch viel Kultur und Geschichte, einmal die von Peru selbst, und dann von den Inkas.
Auf jeden Fall kamen wir um 4 Uhr nachts wie immer total übermüded mit der Flota an, und haben uns den Spaß gegönnt, mit einem Taxi zum Hotel zu fahren. Dort dann also erstmal für die Restnacht unser Zimmer bezogen. Moment, Zmmer?.. Ähh.. Das hieß mit 3 Mann in 'nem Doppelbett pennen und der Rest auf ner Couch und auf dem Boden, ganz großes Kino, vor allem wenn man schon vorher für diese Übernachtung gezahlt hatte. Immerhin gab's am Ende dann Geld zurück.
Am nächsten Tag gab es dann eine Stadtrundfahrt im Bus, bzw. mit dem Bus zu verschiedenen historischen Gebäuden und Orten, so der Hauptplatz, den Dom, eine alte Inka-Ruine, einen Aussichtspunkt und einen Inka-Astronomie-Ort. An sich alles echt interessant, aber unser Führer war echt.. einschläfernd. Es war so unglaublich schwer, dem zuzuhören..
Das ging dann soweit, dass wir, obwohl wir ja 'ne Menge gesehen hatten und auch froh darüber waren, abends glücklich waren wieder alleine bei uns im Hotel zu sein, diesmal übrigens in richtigen Zimmern mit genügend Betten. Aber trotzdem mit lauter Musik.. ;-)
Am nächsten Morgen ging es dann wieder mal früh los - wann mal nicht? -  und zwar in das "Valle Sagrado", das "Heilige Tal".
Bevor wir dort allerdings mit Bus ankamen, wurde erstmal eine waschechte Kaffefahrt gemacht, man wurde an sämtlichen Silber- und Goldschmieden vorbeigeführt, uns erzählt wie toll und unvergleichlich sie wären, und dass man, wenn man doch ketten oder Ringe kaufen wolle, dies hier tun solle. Da war dann bei vielen (nicht bei uns! ;-) ) das Geld schon mal weg. Dann ging's weiter zu einem Schnäppchenmarkt (Ich sag ja, Hardcore-Kaffeefahrt..) und dann endlich los zum ersten Höhepunkt (Bis hierhin waren schon 2einhalb Stunden vergangen und wir leicht genervt), einer Inka-Stadt hoch in den bergen, ein wenig Machu Picchu, aber bei weitem nicht so eindrucksvoll, wie wir zwei Tage später in der wahren Stadt der Inka feststellen sollten. Trotzdem schön anzusehen und echt interessant, vor allem, weil sie malerisch zwischen zwei Bergen mit Wildbach lag, was echt gut aussah. Der Ort lässt sich wohl besser mit Fotos beschreiben, also scrollt besser nach unten! :-)

Von dort aus ging's wieder per Bus mehrere Stunden (allerdings mit megageilen und umfangreichen Buffet, wir sind am Ende sogar herausgebeten worden, sehr verwunderlich, wenn man bedenkt, dass jeder aus unserer Gruppe nur ungefähr allein 5 Nachtische verdrückt hat.. :D ) weiter in's eigentliche Tal, wo es eine alte Inka-Festung gab, die nur erbaut wurde, wegen einem Krieg um eine Prinzessin. Männer schlagen sich für Frauen doch immer die Köpfe ein.. ;-). Auch hier genossen wir das gute Wetter und die kühle Brise, etwas, was wir aus Santa Cruz ja nicht so kennen. Also gutes Wetter schon, die Brise nicht, das' klar, oder? :D
Auf jeden Fall wurden wir auch da wieder rumgeführt, uns eine Menge zu Geschichte und Kultur erklärt und dann wurden wir in die Freiheit (das klingt jetzt voll hart, weil eigentlich war die Führung diesmal gut..) entlassen, oder eher, in den Zug geschickt, einen, der uns nach Aguas Calientes bringen sollte, in die Stadt direkt vor Machu Picchu. Und glaubt mir, ich hab' mich gefühlt wie der Großwesir von Indien persönlich!  Der Zug war so altmodisch-stylisch,so richtig schöner 30-Jahre Style, aber trotzdem modern, geiler Service, und dazu Panoramafenster und einfach eine Atmosphäre wie im Asia-Express (wie heißt das Ding noch mal, "Asia Express" klingt so falsch.. :( ). Und auch die Gegend, durch die wir fuhren, konnte sich sehen lassen. Durch tiefe Schluchten mit rauschenden Wildflüssen, zwischen gigantischen schneebedeckten Gipfeln und Tunneln durch Perú, ein Erlebnis für sich!

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Plaza von Cusco

Eine der zwei großen Kirchen an der Plaza
..und nochmal

ehemaliges Castellano
Sagsaywaman. Klingt doch super.

Blick auf Cusco
Abschließende Shopping-Tour. Leider nicht gekauft. :D
In's Valle Sagrado
unsere erste Inka-Stadt ;-)
und der erste Stufenanbau der Inkas.
Inka-Ruinen
Die Inka-Feste


Dienstag, 5. März 2013

Urlaubsteil 4/7 - Puno

Weiter ging's dann von Copacabana nach Puno, der erste Teil unserer "Auf den Wurzeln der Inka"-Tour, allerdings ohne Timo, der alleine nach SC zurückgekehrt ist um seine deutsche Oma zu besuchen, die jedoich in Bolivien lebt. Die Busfahrt war wie immer, anstrengend, eng, und in der Nacht, das bedeutet schlecht schlafen und, das war neu für uns, in eine Razzia der Drogenpolizei zu geraten, die mit nicht allzu nett aussehenden Hunden in den Bus sind und ihn durchsucht haben. Leider um 4 Uhr nachts.. Bei uns Deutschen wurde aber - welch' Überraschung - nichts gefunden. Das eigentliche Highlight fand jedoch schon in den Abendstunden statt, nämlich die Grenzüberquerung von Bolivien nach Perú, da Puno eine peruanische Hafenstadt am Titicaca-See ist.
Das alles lief ungefähr so ab: Da  bekommt man 3 Fragebogen zum Ausfüllen für die Immigration nach Perú, die fertig sein müssen, wenn man an der Grenze ankommt. Dort müssen dann alle aussteigen, und mit ihrem Reisepass in die Auswanderungsbehörde von Bolivien, um sich dort kontrollieren zu lassen, und die Bestätigung zu erlangen, dass man aus Bolivien ausreist. Dieser Vorgang dauert bei einem vollen bus ungefähr 1 Stunde. Von dort geht's dann zu Fuß (!) über die Grenze, da es in Fahrzeugen nicht erlaubt ist.
Und nun das Beste: Auf peruanischer Seite angelangt, muss man erneut in die nun peruanische Behörde, um sich dort bestätigen zu lassen, dass man nach Perú einreist. Was soll man denn sonst machen, nachdem man ausgereist ist? Auf dem Grenzstreifen zelten gehen,oder was?.. Das Ding ist halt einfach, das Perú und Bolivien jeder ihr eigenes Ding durchziehen, und nicht zusammenarbeiten und Infos austauschen, sodass man sich quasi in beiden Ländern melden muss. Mega ätzend, das hat dann nochmal 'ne Stunde in Anspruch genommen.
Im Endeffekt kann man nur sagen: Ein Hoch auf die EU und ihre einfachen Grenzübergänge. Hier in Südamerika fühlt man sich ja wie beim Grenzwechsel von der DDR zur BRD.. - nur ohne die Selbstschussanlagen. :-/
Auch optisch gibt es hier etwas Interessantes zu erwähnen, so konnte man hier direkt erkennen, das Perú einfach reicher als das arme Bolivien ist, da die Straße z.B. genau ab dem Grenzstreifen asphaltiert war, vorher aber noch matschig und wenn überhaupt gepflastert war. Und auch wenn man die beiden Behördengebäude vergleichte, fiel der Modernitätsunterschied stark auf.
Naja, morgens kamen wir dann irgendwann todmüde und fertig mit den Nerven - nicht das erste Mal.. ähem - in Puno an, von wo aus wir erstmal zu Fuss zum Hotel durchgeschlagen haben, denn in Perú, das wurde uns in La Paz mehrfach eingebläut - ist's teuer! Worte wie "superhipercaro" waren da keine Seltenheit.. So war übrigens für mich und Philina erstmal sparen angesagt, was sich in einem Abendessen aus Brötchen mit Kombination von Bananen gezeigt hat. Die anderen haben dagegen erstmal ordentlich zugeschlagen und sich mit der Spezialität Perús begnügt: Meerschweinchen.
Auf jeden Fall kam man dann auch im Hotel an - was in der Partymeile der Stadt lag und welches so leider auch nachts musikalisch voll ausgestattet war: Mit wummernden Bässen und nerviger Party-Mainstream-Musik.
Naja, am morgen ging's dann mit Rhytmus, aber ohne Schlaf früh um 6 aus dem Bett, denn man sollte eine Bootstour über den Titicaca-See machen, erst zu den "schwimmenden", dann zu einer tatsächlichen Insel.
Nach einer zweistündigen Bootsfahrt mit einer Reihe böser Blicke aller anderen wegen ungewollter Lachkrämpfe dank unseres Führers und dessen TI-TI-CAAAAA-CAAAAA-Betonung, kamen wir dann bei den eigentlich wunderschönen "schwimmenden Inseln" an. Warum eigentlich? Naja, ich fand's echt schrecklich, doch um das jetzt zu erklären zu können muss ich erstmal beschreiben, was die "schwimmenden Inseln" überhaupt sind. Im Endeffekt handelt es sich um im Durchmesser 15m- große, kreisförmige schwimmende Schilfinseln, die im Tiefwasser des Sees (bis zu 13m) mit natürlichen "Seilen" und langen Ästen befestigt werden. Auf einer dieser Inseln leben dann so durchschnittlich drei Familien in kleinen Schilfbehausungen, und leben nur von Touristen, die kommen, und dort selbsthergestellte Souvenirs kaufen. Das Problem an sich: Auf diese 15m-Insel werden dann in einem 40 Touristen gelassen, die die sowieso kaum vorhandene Privatsphäre der Inselbewohner komplett zerstören, die müssen sich fühlen wie im Zoo! Und diese Touristenladungen sind den kompletten Tag dort, nicht nur ein paar Mal..
Trotzdem, abgesehen von den Touristen (welche wir ja auch selbst waren..) waren die Inseln von der Architektur echt beeindruckend. Zudem haben wir dort noch eine kleine, zusätzlich zu bezahlende Rundfahrt mit einem Schilfkanu auf dem Titicaca-See gemacht - eine echte Erfahrung!
Von den Inseln ging es dann weiter zu einer anderen Insel, die zu einer der Diktaturzeiten Perús als Gefängnis für politische Gegner und unliebsame Bürger diente. Heutzutage jedoch erkennt man dort kein Gefängnis mehr, dafür jedoch eine nun schon länger anhaltende Tradition. So tragen alle Menschen dort eine bestimmte Tracht mit Symbolen und verschiedenen Farben, die einem auf dem ersten Blick zeigen, ob diese zum Beispiel verheiratet, ledig oder verwitwet sind. Auch erkennt man, ob die Person etwas zu sagen hat oder nur ein einfacher Bauer ist. Nach ungefähr 1 Stunde Aufenthalt mussten wir dann aber schnell wieder los, da ein nahendes Unwetter uns überraschte, und uns eine etwas unruhigere Fahrt zurück zum Hafen Punos bot.
Dort ging es dann abends relativ müde früh in's Bett, denn man sollte ja am nächsten Morgen in Richtung Cusco losfahren - und damit immer mehr in Richtung unseres eigentlichen Zieles: Machu Picchu!
Doch davon erfahren wir wiederum erst im nächsten Post! :-)

Und die Bilder.. mal wieder..
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Hinter der Grenze nach Perú
Beim rausfahren auf den See..
...und angekommen bei den "Schwimmenden Inseln"
.. immer diese Touristen..
Gruppenfoto vor'm Schilfboot
...und ein letztes Mal die Insel bei der Abfahrt.
Auch wenn das Aussehen des Wassers zum Baden einlädt - es ist saukalt!!
die ehemalige Gefängnisinsel
Nur knapp 10000km nach Deutschland, das geht doch klar ;-)
Heranziehendes Unwetter..